Donnerstag, 7. August 2008
from russia with love
Nachdem ich eine unbeschreibliche Woche in St. Petersburg in Russland verbracht habe, werde ich wieder mal einen Eintrag auf meinem blogg schreiben, so dass alle etwas davon haben.

Begonnen hat alles am 29. Juli mit einem Lufthansaflug von München nach St. Petersburg zwei Tage nachdem das Bodenpersonal angefangen hatte zu streiken. Glücklicherweise habe ich sowohl auf dem Hinflug als auch auf dem Rückflug nichts davon mitbekommen. Ich kam um ca. 17 Uhr am Flughafen an und machte mich auf den Weg zu meinem Hostel, das mitten in der Stadt lag. Dazu nutzte ich das erste Mal die unglaubliche U-Bahn, die in St. P. Metro heißt. Nachdem St. Petersburg im Delta der Newa liegt ist der Untergrund wenig tragfähig und die Metro musste unglaublich tief gebaut werden. Die tiefsten Stationen liegen über 100m unter der Erde! Die Rolltreppen sind extrem lang und wie eine eigene Zugfahrt. Nach eigenen Messungen fährt man zwischen 2 und 3 Minuten, um in die Tiefe zu kommen, dabei muss man bedenken, dass die Rolltreppen schneller fahren als Normale, sonst würde es noch länger dauern. Desweiteren sind viele Stationen wie Paläste gebaut, mit Kronleuchtern, riesigen unterirdischen Hallen und sehr sauber. Alles ist in weiß und gold gehalten, die Wände sind oft mit Marmor bzw. Granit bekleidet. Die Architektur ist eine Mischung aus Jugendstil und Sowjetarchitektur, leider darf man keine Fotos machen. Definitiv die schönste U-Bahn, die ich kenne.

Am Mittwoch sind Tine und Lisa (zwei Mädels aus Dänemark), John (aus Kanada) und ich ins Ballett ins Alexandrinskij Theater gegangen und haben uns Schwanensee von Tschaikowsky angeschaut. Hier ein Bild des Theaters:




Und von Innen:



Während der Aufführung durfte man selbstverständlich keine Bilder machen, aber ich kann euch sagen es war fantastisch. Auch wenn diese Aufführungen, besonders im Sommer, hauptsächlich von Touristen besucht werden, war das eine wunderschöne Vorstellung.

Hier nun mal ein paar Bilder von den Kanälen und Straßen der Stadt:











Die Newa mit einer der unzähligen Brücken.




Katharina die Große




Peter der Große, der Gründer der Stadt


Nachdem St. Petersburg sehr weit im Norden liegt, bleibt es im Sommer Abends sehr lange hell. Die sogenannten Weißen Nächte sind um den 21. Juni, da bleibt es fast die ganze Nacht hell. Ende Juli hat man immerhin die ganze Nacht die Dämmerung am Horizont gesehen auch wenn es eigentlich schon dunkel war:



Dieses Bild ist um 1 Uhr nachts entstanden.

Ein weiteres Spektakel in den Nächten von St. Petersburg ist, wenn von 1.30 Uhr bis 3.30 Uhr die Brücken der Newa geöffnet werden, sodass größere Schiffe passieren können:






Außerdem werden nachts auch fast alle Gebäude entlang der Newa beleutet:




Eines der absoluten Highlights der Reise war der Besuch der Eremitage im Winterpalais. Die Eremitage ist eines der größten Museen der Welt, vergleichbar mit dem Louvre in Paris oder dem Metropolitan Museum of Art in New York City. Untergebracht ist die Sammlung im Winterpalais, was einer der prachtvollsten Paläste auf der ganzen Welt ist. Um eine ungefähre Vorstellung zu bekommen: Das Museum besteht aus 350 Räumen und umfasst 2,7 Mio. Exponate. Dazu kommt das dieser gigantische Palast ohne ein einziges dieser Kunstwerke allein schon absolut sehenswert wäre. Die wertvollen Kunstwerken stellen lediglich das i-Tüpfelchen dar. Beginnen wir mit der Außenansicht:



Der Schloßplatz vor dem Winterpalais




Der Winterpalais




Die Jordan Treppe










Mein Lieblingsraum




Der Raum mit den Gemälden von Peter Paul Rubens




Caspar David Friedrich


Ein weiteres Highlight der Stadt sind die Zarenpaläste, die außerhalb der Stadt liegen. Es gibt vier. Ich habe mich für den bekanntesten, Peterhof, entschieden. Am Freitag sind wir mit einem Tragflächenboot von der Newa in die Ostsee gefahren und haben uns die riesigen Parkanlagen, sowie den Palast von Peterhof angesehen. (Ach ja, ich bin ja eigentlich allein gereist, wenn ich jedoch von wir spreche, dann meine ich damit immer irgendwelche Leute, die ich in der Jugendherberge kennengelernt habe.)



Die weltberühmten Kaskaden von Peterhof (angeblich die schönsten ihrer Art)




Die Figuren sind alle aus vergoldeter Bronze






Im Inneren des Palastes






Blick aus dem Palast auf die Kaskaden und die Schiffsanlegestelle draußen am Meer


Desweiteren habe ich die St. Isaak´s Kathedrale besucht. Wie alle russischen Kirchen ist sie im Inneren reich mit Gold und sehr farbig verziert. Außerdem ist die Größe an sich schon äußerst beeindruckend:





Blick in die Kuppel





Das Innere der Peter und Paul Kirche, wo alle Zaren beigesetzt sind:




Ein weitere Grund warum ich diese Stadt sehen wollte ist Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Ich habe mittlerweile einige von seinen Romanen gelesen und wollte mir die Originalschauplätze aus ´Schuld und Sühne´ ansehen. Zuerst ging jedoch in seine letzte Wohnung, die man besichtigen kann:



In diesem Zimmer schrieb Dostojewski ´Die Brüder Karamasow´, das Buch, das ich gerade lese (und auch in St. Petersburg gelesen habe).



Das Haus in dem der Romanheld Rodion Romanowitsch Raskolnikow aus ´Schuld und Sühne´ wohnte. Unter den zwei Balkonen erinnert sogar eine Gedenktafel daran.

Da viele der Szenen aus ´Schuld und Sühne´ in abgelegenen Hinterhöfen stattfinden, habe ich auch diese besucht:





Ein Treppenhaus in einem dieser Häuser







Außerdem besuchte ich das Grab von Dostojewski:




Auf dem gleichen Friedhof sind auch viele andere Künstler beerdigt. Z. B. Pjotr Iljitsch Tschaikowski:





Ein weiteres Grab




Ein weiterer Friedhof





Einer der prägenden Architekturstile der Stadt ist der Jugendstil. Hier ein paar Beispiele:










Der wunderschöne Wittebsker Bahnhof:








Selbst die Masten für die Oberleitung sind wunderschön (Das Brückengeländer und die Straßenlampen waren natürlich auch im Jugendstil):




OK, soweit wäre das mal alles was mir auf die Schnelle einfällt. Ich denke das Wichtigste steht da, aber ich kann natürlich unmöglich alle Eindrücke und Erlebnisse schildern. Es gibt einfach viel zu viele... Ich weiß ja selber kaum, wie ich mir das alles merken soll. Eines ist jedoch sicher: Das war eine unvergleichliche Reise!

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Samstag, 5. April 2008
Video
Entering a picturesque Bavarian village at the foot of the Alps:

mov00002 (3gp, 3,598 KB)

I hope you can actually watch the movie.

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Freitag, 15. Februar 2008
Rückkehr
Jetzt habe ich bei meinem letzten Eintrag doch tatsächlich das Wichtigste vergessen. Unter anderem habe ich den Beitrag reingestellt, weil ich schreiben wollte, dass ich nicht wie ursprünglich geplant Anfang März, sondern erst Ende März wieder nach Deutschland komme. Ich werde die ersten zwei Wochen vom Semester nicht anwesend sein und bleib einfach noch bis über Ostern. Die ersten zwei Wochen vom Semester geht sowieso nix und wenn dann auch noch Ostern ist, ist wahrscheinlich kein Mensch an der FH! Das gibt mir allerdings die Möglichkeit mit Gretchen nach New Orleans zu fahren. Einer der Orte, die ich während meinem Aufenthalt gerne sehen wollte waren die Südstaaten und ich hatte diesen Plan schon fast aufgegeben, da ich nicht alleine fahren wollte. Da Gretchen in der Nähe von New Orleans nun eine Freundin hat (die übrigens auch deutsch spricht und für ein halbes Jahr in Deutschland war.), werden wir nun beide über Ostern nach Louisiana fliegen und das erste Mal die Südstaaten sehen (Gretchen war auch noch nie dort.) Naja, und dadurch komm ich eben ein bischen später. Ich freu mich mittlerweile auch wieder zurück nach Rosenheim zu kommen. So langsam vermiss ich dann doch....die Alpen,.....FM4,....meine Wohnung(!),....Studieren,...

Florian

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Dienstag, 12. Februar 2008
Winter in Vermont
Seit dem vielen Schnee am Mount Ascutney an Sylvester hat es nicht mehr so viel geschneit. Es war eher warm und manchmal auch regnerisch, aber es war immer genug Schnee zum Langlaufen.
Bis zum 5. Februar war Gretchen hier und somit haben wir so dies und das gemacht. Unter anderem waren wir auf einem riesigen contra-dance mit 400-500 Leuten! Zwischenzeitlich wollte mein und Gretchen´s Auto dann nicht mehr fahren und nachdem wir nicht das ganze Wochenende rumsitzen wollten, haben wir kurzerhand einen Pontiac G6 gemietet und sind für einen Tag an die Küste gefahren. Da gabs dann nicht so viel Schnee, dafür aber Sonne und Wind. Es war bitterkalt, aber toll. Am Abend sind wir dann in Portsmouth essen gegangen und haben ein exzellentes Restaurant entdeckt. In den USA (oder ist es nur in Neuengland?) kann man soooo gut essen gehen! Hier sind die Bilder:



Sieht aus wie im Sommer ist aber unter Null Grad Celcius!







Übers letzte Wochenende hat es dann wieder endviel geschneit, vor allem am Samstagnachmittag und Samstagnacht. Am Sonntagmorgen bin ich dann auf den Hartley Hill gefahren, um dort ein paar Bilder zu machen. Leider war es früh am Morgen und somit noch alles in Wolken:






Auch im Winter sind die Kühe noch draußen!




Auch die Pferde müssen der Kälte trotzen.









Wieder unten im Ort: Unser Haus im Schneesturm.


Später sind Sherrie (meine Mitbewohnerin), Lulu (ihr Hund) und ich zum Schlittenfahren gegangen:



Ready to go?




Sherrie und Lulu. Jetzt auch mit Fernsicht.




Juchu!




Nach einer Bruchlandung...

Später bin ich dann noch Langlaufen gegangen...und es hat sogar die Sonne geschienen:



So, das ist Winter in Vermont. Jede Menge Schnee und Temperaturen meist unter Null Grad. Den Tag an der Küste waren wir natürlich in New Hampshire, denn Vermont liegt nicht am Meer!

Florian

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Mittwoch, 16. Januar 2008
30./31. Dezember
Am 30. Dezember bin ich nach Boston gefahren und auf dem Weg dort hin hab ich das Gropius Haus besucht. Im Jahre 1937 kam Walter Gropius, der berühmte deutsche Bauhaus Architekt, in die USA, um an der Harvard University Vorlesungen zu halten. Nachdem die Nazis die Bauhaus Schule geschlossen hatten und es auch sonst ungemütlich wurde, sind er und Marcel Breuer in die USA geflohen und dort bis zu ihrem Tod geblieben. Sie haben sich dann beide ein Haus in Lincoln, MA gebaut. Heute kann man das Haus von Gropius besuchen, es ist alles orginal erhalten, die komplette Orginaleinrichtung ist noch vorhanden. Jedoch konnte man im Haus keine Bilder machen. Es ist nicht sehr groß, aber eindeutig im Bauhausstil gestaltet. Gropius hat allerdings auch versucht viele Neuenglandtraditionen zu verwenden: Fundament aus Bruchsteinen anstatt Beton, Holzständerbauweise, Holzverkleidung, screen porch... Hier sind die Bilder:








Auf der gleichen Straße steht auch Marcel Breuer´s Haus. Leider ist es nicht zugänglich, es ist in privater Hand und es wohnen auch Leute dort. Ich hab jedoch ein Foto von der Straße aus gemacht:




Am 31. Dezember sind Gretchen und ich auf den Mount Ascutney gestiegen. Es lag jede Menge Schnee und es hat auch geschneit, während wir hoch gelaufen sind.




Gretchen steht im Walde




Eine Schlucht




Aussicht vom Gipfel

Naja, und am Abend war dann Sylvester. Was soll ich sagen, bis zum letzten Augenblick wussten wir nicht was mir machen sollten. Wir haben uns dann entschieden nach Keene (die nächste Siedlung, die sich "Stadt" nennt) zu fahren. Um Mitternacht waren wir dann in einer Bar: keiner hatte eine exakte Uhr (!), alle sind einfach sitzen geblieben und Feuerwerk gibt es hier auch nicht. Und auch auf den Straßen war absolut nichts los, die meisten Kneipen waren geschlossen. Das war das langweiligste Sylvester aller Zeiten, nächstes Jahr lege ich mich wieder ins Bett!

Florian

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